Fritz Schäffer: Lebenslauf und Kabinett
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Ministerpräsident vom 28. Mai bis 28. September 1945
Porträt: Fritz Schäffer
geboren am 12. Mai 1888 in München, katholisch, verheiratet (1917) mit Elisabeth (Else) geb. Dyroff (1894-1972), vier Kinder
1917
nach Jurastudium in München und Teilnahme am Ersten Weltkrieg Eintritt in die bayerische Staatsverwaltung: Staatsministerium des Innern und Bezirksamt Kelheim
1920
Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Oberregierungsrat (1928)
1920-1933
Mitglied des Bayerischen Landtags für die Bayerische Volkspartei (BVP)
1929-1933
Vorsitzender der BVP
1931-1933
Staatsrat und Leiter des Staatsministeriums der Finanzen in der geschäftsführenden Regierung Held
10.3.1933
Absetzung mit der bayerische Regierung, kurzzeitig verhaftet
1933-1945
Tätigkeit als Rechtsanwalt im München; häufig juristischer Vertreter katholischer Klöster und Stiftungen
1944
nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler vom 24. August bis 8. Oktober 1944 Inhaftierung im Konzentrationslager Dachau
28.5.1945
Ernennung zum "Temporary Minister-Präsident for Bavaria" durch die amerikanische Militärregierung; gleichzeitig Staatsminister der Finanzen
28.9.1945
Absetzung durch die Militärregierung
Sommer 1945
Mitgründer der Christlich-Sozialen Union (CSU); Schäffer stand in der Tradition der BVP und war auch aus persönlicher Rivalität Gegenspieler des Landesvorsitzenden Josef Müller, der ein interkonfessionelles Parteikonzept vertrat
24.4.1946
politisches Betätigungsverbot durch die Militärregierung (bis 26.1.1948)
14.9.1948
nach Annäherung an die Bayernpartei und angesichts eines Parteischiedsgerichtsverfahrens Austritt aus der CSU
14.8.1949
Kandidatur für die CSU bei der Wahl zum 1. Deutschen Bundestag; 1949-1961 MdB (CSU; Wahlkreis Passau)
1949-1957
Bundesminister der Finanzen in den ersten beiden Kabinetten Adenauer
1957-1961
Bundesjustizminister im dritten Kabinett Adenauer
29.3.1967
gestorben in Berchtesgaden
Quelle: Karl-Ulrich Gelberg und Michael Stephan. Auszug aus: "Das schönste Amt der Welt". Die bayerischen Ministerpräsidenten von 1945 bis 1993. Eine Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und des Archivs für Christlich-Soziale Politik der Hanns-Seidel-Stiftung mit Unterstützung der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Staatliche Archive - Kleine Ausstellungen Nr. 13), München 1999.
Porträt
Kabinett
28. Mai bis 28. September 1945
Ministerpräsident zugleich Minister für Finanzen: Fritz Schäffer
Inneres: Karl August Fischer (7. Juni bis 1. September 1945)
Justiz: Dr. Hans Erhard
Kultus: Dr. Otto Hipp (16. Juni bis 29. September 1945)
Wirtschaft: Dr. Karl Arthur Lange (6. Juni bis 20. September 1945)
Landwirtschaft: Ernst Rattenhuber
Bahn: Dr. Karl Rosenhaupt
Post: Hugo Greiger
Arbeit: Albert Roßhaupter