Pressemitteilungen
- Freistaat und Länderbahn investieren 660.000 Euro
- Genehmigungsplanung soll bis 2026 abgeschlossen sein
- Einsatz von Akku-Zügen ab 2034 geplant
Die Vorbereitungen zur Umstellung des Netzes „Bayerwald“ auf Akku-Züge schreiten weiter voran. Der Freistaat hat heute die Länderbahn mit den Planungen für die Akku-Ladestation in Viechtach beauftragt. Bei der Vertragsunterzeichnung betonte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Wir machen die Bahnstrecke Gotteszell – Viechtach fit für die Zukunft. Nach der Entscheidung für den Dauerbetrieb stellen wir nun die Weichen für eine Umstellung auf klimafreundliche Antriebe.“
Für die Umstellung auf Akku-Züge sind verschiedene Infrastrukturausbauten im Netz Bayerwald erforderlich. Damit die Züge zwischen Gotteszell und Viechtach ihren Akku aufladen können, muss eine Ladestation in Viechtach gebaut werden. Der Bahnhof Viechtach wird hierzu mit einer Oberleitung überspannt, die aus dem Landesnetz gespeist werden soll. Für die Planung der Ladestation wurden Kosten in Höhe von 660.000 Euro ermittelt. Hiervon übernimmt trägt der Freistaat 90 Prozent, die Länderbahn übernimmt 10 Prozent der Kosten. Die Planung soll bis Ende 2026 abgeschlossen werden.
Die Umstellung auf Akku-Züge soll dann im Dezember 2034 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt läuft der Vertrag über die Bedienung mit den heutigen Diesel-Zügen aus. Folgende Linien werden künftig mit Akku-Zügen befahren:
- RB 35 Plattling – Bayerisch Eisenstein
- RB 36 Zwiesel – Grafenau
- RB 37 Zwiesel – Bodenmais
- RB 38 Gotteszell – Viechtach
In Abstimmung mit den Aufgabenträgern in der Tschechischen Republik wird des Weiteren geprüft, ob perspektivisch umsteigefreie Verbindungen von Plattling bis Klatovy angeboten werden können.
„Nach der Modernisierung der Strecke Gotteszell – Viechtach im vergangenen Jahr und dem Beschluss zur dauerhaften Reaktivierung der Strecke ist die Vorbereitung zur Umstellung auf Akku-betriebene Züge mit der Planung einer Ladestation in Viechtach ein weiterer Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilitätswende im Bayerischen Wald “, betont Eugen Rubinstein, Geschäftsführer der Länderbahn. „Viechtach ist seit 1889 unser Unternehmenssitz und Gotteszell – Viechtach unsere älteste und traditionsreichste Bahnstrecke. Hier wurde bayerische Eisenbahngeschichte geschrieben. Deshalb beteiligen wir uns gerne daran, die Infrastruktur für den Einsatz von Akku-Zügen zu ertüchtigen und damit zukunftsfähig auszubauen“.
Der Freistaat möchte den Dieselbetrieb im bayerischen Schienenpersonennahverkehr bis 2040 beenden. Die TU Dresden hatte 2023 im Auftrag des Freistaats ermittelt, dass sich hierfür im Netz Bayerwald ein Akku-Betrieb anbietet. Er ist preiswerter als der Einsatz von Wasserstoff-Zügen und benötigt deutlich weniger Infrastrukturausbau als eine Vollelektrifizierung.
Akku-Züge nutzen Abschnitte mit Oberleitung, um den Antriebs-Akku aufzuladen. Anschließend können nicht elektrifizierte Strecken elektrisch mit Strom aus dem Akku befahren werden.
Auch zwischen Bettmannsäge und Zwiesel sowie in den Bahnhöfen Bayerisch Eisenstein und Grafenau sind Ausbauten erforderlich. Hierfür wird der Freistaat noch einen separaten Planungsvertrag mit der DB InfraGO AG schließen, die Eigentümerin dieser Strecken und Bahnhöfe ist. Für sämtliche Infrastrukturausbauten strebt der Freistaat eine Bundesförderung gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) an.
Foto: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (links mit Vertrag) neben den beiden Geschäftsführern Eugen Rubinstein und Stephan Naue gemeinsam mit Projektpartnern und örtlichen Mandatsträgern
(Quelle: StMB)
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